2009 – 2014: Der Weg zum neu gestalteten Platz
Nach seiner Umgestaltung 1988 zeigte der Synagogenplatz immer deutlicher, dass der damalige Fortschritt nicht mehr genügte.
Baulich war problematisch, dass der Abfluss von Regen- und Schmelzwasser nicht ausreichend war, so dass immer wieder matschige Pfützen zwischen den Bäumen entstanden (ein Grund hierfür war die starke Beanspruchung des Bodens, denn täglich nutzen viele hunderte Menschen den Platz als rasche Fußweg-Verbindung vom Bahnhof zur Innenstadt bzw. umgekehrt).
Es zeigte sich aber auch, dass die Gestaltung mit dem Grundriss der früheren Synagoge und den Bäumen, die ihre bauliche Größe symbolisieren sollten, von sehr vielen Menschen nicht erkannt wurde. Der Platz wirkte wie eine etwas dürftige Grünanlage; zu seinen Inhalten konnte man nur mit viel gutem Willen durchdringen. Der Gedenkstein von 1959 war inhaltlich peinlich schwammig, der 1988 neu angebrachte Gedenkstein war etwas klarer, aber sehr schwer leserlich. Ein Hinweis auf die Ludwigsburger*innen, die in der Synagoge ihr religiöses und kulturelles Zentrum hatten und die von ihren Nachbarn vertrieben, verfolgt und ermordet wurden, fehlte völlig.
Mehrere Anläufe zu einer Verbesserung des Platzes scheiterten. Kein Konzept überzeugte wirklich, und im entscheidenden Moment wurde im Gemeinderat argumentiert, es sei nicht ausreichend Geld vorhanden.
Daher lud die Stadtverwaltung Ende der 2010er-Jahre interessierte Bürgerinnen und Bürger ein, noch einmal neu über den Platz nachzudenken. Dabei wurden verschiedene Personen und Gruppen angesprochen, die sich mit dem Umgang mit der örtlichen Nazi-Geschichte bereits befasst hatten. Aus dieser Initiative heraus entstand eine bunt zusammengesetzte Gruppe, die schließlich als „Arbeitskreis Dialog Synagogenplatz“ eine umfassende bürgerschaftliche Diskussion über den Synagogenplatz anstieß und die Neugestaltung des Platzes mit zahlreichen Aktionen vorantrieb.
>> Gestaltungsvorschläge aus der Bevölkerung
>> Ausstellung zum bürgerschaftlichen Dialog
>> Übergabe des neu gestalteten Platzes an die Bevölkerung